Dies ist ein grober Überblick über das Trapschießen. Da sich die Reglements auf nationaler und internationaler Ebene fast jährlich ändern, wird hier nur auf das Grundprinzip eingegangen. Selbstverständlich ist das Trapschießen keine ausschließlich von Männern betriebene Sportart. Wenn hier also von „Schütze(n)“ die Rede ist, ist damit eine gendergerechte Sprache gemeint.

Mit Trapschießen ist im heutigen Schießsport eine besondere Disziplin des Wurfscheibenschießens gemeint. Der Schütze schießt mit einer Schrotflinte auf fliegende Ziele (Wurfscheiben, ehemals Tontauben). Die getroffenen Ziele ergeben Punkte und diese werden aufsummiert. Ziel ist es, so viele Wurfscheiben wie möglich zu treffen und somit viele Punkte erzielen.
Seit 1900 ist die Disziplin Trap olympisch und die Wettkämpfe werden während der Olympischen Spiele zum Teil im Fernsehen oder im Internet (ISSF) übertragen.

Der Begriff Trap bezeichnet im Englischen zum einen eine Wurfmaschine für Wurfscheiben, zum anderen ist dies der Begriff für „Falle“. Die Bezeichnung Trap ist darauf zurückzuführen, dass man sich früher in der Kunst des Schießens auf lebendige Tauben maß. Diese wurden in Käfigen in einer bestimmten Entfernung vor der Schützenlinie aufgestellt und mit einem langen Seil wurde von einem Helfer, dem Puller, auf das Kommando „pull!“ (dt. zieh) der Käfig geöffnet, sodass die darin befindliche Taube die Flucht ergriff und der Schütze ihr hinterher schoss.

Einen nicht unerheblichen Einfluss darauf, dass heute im sportlichen Flinte-Schießen nicht mehr auf lebendige Tauben geschossen wird, sagt man der amerikanischen Schauspielerin Grace Kelly nach, die sich ab Ende der 1950er Jahre als Fürstin Gracia Patricia von Monaco dafür stark machte, dass Schießen auf lebendige Tiere zu unterbinden.

Beim Trap wird auf Wurfscheiben geschossen. Sie sind aus einem biologisch abbaubaren Material und haben meist einen Durchmesser von 110 mm und ein Gewicht von 100 Gramm. Die Farbe ist in ebenfalls in den meisten Fällen orange.

Beim Trapschießen stehen die Schützen auf maximal fünf Positionen nebeneinander. Die Wurfscheiben werden in einem bestimmten Abstand vor dem Schützen auf Zuruf gestartet. Dabei fliegen die Scheiben in unterschiedlichen Winkeln und Höhen von dem Schützen weg. Dieser versucht dabei in Flugrichtung vor die Scheibe zu schießen, sodass die abgeschossenen Schrote und die Wurfscheibe zusammentreffen und die Scheibe zerspringt.
Das Regelwerk des olympischen Trap sieht einen Bunker in 15 Meter Entfernung vor dem Schützen vor, in dem sich insgesamt 15 Maschinen befinden, die eingestellt nach festgelegten Schemata die Scheiben in bestimmte Flugbahnen werfen.
Dabei werden ebenfalls die Flugweiten von 76 Meter festgelegt. Man kann von Anfangsgeschwindigkeiten von zirka 100 km/h ausgehen.

Andere Trap-Disziplinen haben etwas andere Aufbauten. Beim Universal-Trap befinden sich auf etwas beengtem Raum nur 5 Maschinen im Bunker, beim Down-The-Line (DTL) befindet sich nur ein sogenannter Taumler, eine Wurfmaschine, die über eine Steuerkurve die Höhe und den Abwurfwinkel zufällig verändert, auf gleicher Ebene wie der Schütze und ersetzt den aufwändig zu bauenden Bunker.

Beschossen werden die Scheiben mit Schrotflinten bis Kaliber 12. Das entspricht einem Laufdurchmesser von ungefähr 18 mm. Die Schrote haben einen Durchmesser von üblich 2,4 mm und zusammen ein Gewicht von 24 Gramm. Sie befinden noch beim Austreten aus dem Lauf in einem vorne offenen Kunststoffbecher, dem Schrotbecher. Die Geschwindigkeit der Schrote liegt bei ungefähr 400 m/s oder 1440 km/h. Da sich beim Trapschießen die Wurfscheibe vom Schützen entfernt, wird es im Laufe der Flugzeit immer schwieriger, die Scheibe zu treffen.

Beim sportlichen Trap-Schießen, darf der Schütze, je nach Wettkampf, maximal zwei Patronen pro geworfener Wurfscheibe laden und schießen. An einer Runde, bestehend aus 25 Scheiben pro Schütze, können sich maximal 6 Personen beteiligen. Die Gruppe der sechs Schützen wird auch Rotte genannt. Sie durchlaufen die Ständen 1 bis 5 und ggf. die Warteposition 6 insgesamt 5 mal.

Bei jeder Position bekommen sie jeweils eine Wurfscheibe geworfen, die sie beschießen müssen. Ausgelöst wird diese Scheibe ohne Verzögerung durch ein vor dem Schützen stehendes Mikrofon. Der Schütze hat dabei die Flinte bereits in der Schulter im Anschlag. Die Flinte ist nach dem Schießen sofort zu öffnen und die Patronen, ob voll oder leer, müssen entnommen werden, bevor die Position gewechselt wird.

Leider wird man bei Übertragungen im Fernsehen dieses Schießen kaum sehen. Es werden meist nur die Finale zwischen den besten Schützen übertragen. Dabei werden die vorher erreichten Punkte alle auf null gesetzt, damit der TV‑Zuschauer nicht vom Ergebnis der Vorkämpfe verwirrt wird. Geschossen wird dann mit nur einem Schuss auf sogenannte Flash-Scheiben, die beim Treffen eine Wolke aus gefärbtem Maismehl oder Stärke freisetzen. Das erhöht die Sichtbarkeit im Fernsehen.

Die unterschiedlichen Trap-Disziplinen unterscheiden sich u.a. durch die Anschlagsart, ob evtl. zwei Ziele gleichzeitig in der Luft sind, die Entfernungen und Wurfweiten usw. Allen gleich ist jedoch die vom Schützen wegfliegende Wurfscheibe.

In unserem Verein haben wir einen Trap-Bunker mit einer 5-Maschinen-Anlage, auf der man die Disziplinen Universal-Trap und das jagdliche Trap Schießen kann. Sie bietet allerdings auch gute Trainingsmöglichkeiten für das olympische Trap Schießen sowie Doppeltrap.